Vereinsgeschichte

Jubiläumsvideo

Anlässlich des 70-jährigen Vereinsjubiläums haben wir ein Video zu den Aktivitäten und der Geschichte des Schachklubs zusammengestellt.
Viel Spaß beim Anschauen!

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Vereinsgeschichte Schachklub Rankweil

Vorgeschichte

Bereits Anfang der Zwanzigerjahre wurde in Rankweil vereinsmäßig Schach gespielt.
Die katholische Jungmännerrunde, die das Kino Rankweil betreute, führte neben anderen Aktivitäten auch eine Schachgruppe.

Vereinsgründung

In den ersten Jahren nach dem zweiten Weltkrieg mangelte es bei uns nicht nur an Geld, sondern auch an Arbeit. So war es nicht verwunderlich, wenn man sogar wochentags in Rankweiler Gasthäusern Männer jeden Alters beim Schachspielen beobachten konnte. Hatte doch so mancher in der Gefangenschaft seine Schach-kenntnisse vertieft oder gar erst erworben. So trafen sich Karl Graf, Hermann Burtscher und Hans Hämmerle immer häufiger beim Schachspiel und entwickelten die Idee für die Gründung  eines Schachvereins. Sie leiteten eine Gründungsversammlung am 14. September 1947 im Gasthaus Bären ein. Aus den 9 Schachfreunden wurde der Vorstand mit Obmann Willi Hörburger und Spielleiter Karl Graf. Der Mitgliedsbeitrag von Schilling 1,50 reichte für den Ankauf von Holzfiguren von der Drechslerei Reisch, zumal Karl Graf die Schachbretter selbst herstellte. Im Frühjahr 1948 wurde bereits regelmäßig am Samstagabend im Gasthaus „Bären“ gespielt und der Kontakt zu anderen Schachvereinen im Lande aufgenommen.

Bereits im Frühjahr 1948 wurde der Kontakt mit benachbarten Schachvereinen  aufgenommen. Die Niederlage mit 2:9 in Feldkirch war eine erste Standortbestimmung. Am 2. Juli wurde die erste Jahreshauptversammlung im Gasthof „Rankweiler Hof“ abgehalten. Die Statuten wurden beschlossen und die Vereinsgründung bei der BH Feldkirch angesucht, die mit Brief vom 5.11.1948 die behördliche Genehmigung zur Vereinsgründung „nicht untersagte“. Im  Herbst wurde bereits mit einer Mannschaft bei der Vbg. Landesmannschaftsmeisterschaft und erster Vereinsmeister wurde Karl Graf.

Die Fünfzigerjahre

In den folgenden Jahren ging es steil aufwärts. Der ersten Mannschaft gelang der Durchmarsch bis in die höchste Liga. 1951 gelang Josef Beiter unter 25 Teilnehmer der Sieg im Vereinsturnier. Dann 2. Rang im Int. Montfortpokalturnier und 1954 wurde Rankweil sensationell CUP-Sieger und 1955 wurde Karl Graf Vorarlberger Landesblitz-meister. Die Hauptfunktionäre Eugen Breuß, Josef Bitschnau und Josef Novotny lösten sich in der Vereinsführung ab.  Einen Rückschlag in der Spielstärke entstand Mitte der Fünfzigerjahre durch die Abwanderung von Dr. Hick und anderer Spitzenspieler. Das Spiellokal wechselte für viele Jahre in den „Rankweiler Hof“ mit Spielabend am Freitag.

Ausbau des Vereinslebens

Mit der Einführung einer Liga war Rankweil über Jahre nur noch „zweitklassig“. Fehlte es an Spitzenspielern, so war jedoch eine beachtliche Breite vorhanden. Regelmässige Freundschaftsspiele mit Ludwigsburg und Arbon, oft verbunden mit einem Vereins-ausflug förderten die Kameradschaft. Die Veranstaltung des öffentlichen Sylvesterball wurde erfreute auch den Kassier. Im Oktober 1966 wurde im Vinomnasaal das Int. Bodenseeturnier mit 42 Sechsermannschaften durchgeführt und brachte allseits Lob für die tolle Organisation.

Eine große Lücke hinterließ der unerwartete Tod von Karl Graf 1968. Die Installierung eines Gedächtnisblitzturnieres wurde 30 Jahre lang die wichtigste Veranstaltung im Vereinsleben und bis zu 200 Blitzfreunde aus Tirol und dem Bodenseeraum kamen regelmäßig nach Rankweil. Das Image des Vereins steigerte sich durch die Übernahme der Vorstandschaft des Vorarlberger Schachverbandes im Jahr 1969. Eugen Breuß als Präsident und Albert Baumberger brachten eine außerordentliche Aufwärtsentwicklung im Vorarlberger Schachleben ins Rollen.

Die Siebzigerjahre mit Aufwärtstrend

Doch auch auf anderen Gebieten engagierten sich Spieler und Funktionäre. So wurde 1973 der von der Bundessportorganisation ausgeschriebene FIT-Volksmarsch am Nationalfeiertag veranstaltet und mehrere Jahre weitergeführt. Beim Vereins-Fußball-turnier konnten sich unsere „Kicker“ mehrmals gut in Szene setzen. Ein Schachball und Ausflüge bereicherten das Vereinsleben. 1974 wurde die Landesjugend- und 1975 die Landeseinzelmeisterschaft der Herren veranstaltet.

Ein besonderer Höhepunkt wurde die Durchführung der österreichischen Mannschafts-staatsmeisterschaft im August 1976 anlässlich des 50-jährigen Bestandsjubiläums des Vorarlberger Schachverbandes. Eine Woche lang war Rankweil Treffpunkt der österr. Schachprominenz. Unser Obmann verwöhnte mit seinem kleinen Organisationsstab die über hundert Spieler und Funktionäre aus allen Bundesländern in ungewohnter Weise, was dem Schachklub Rankweil von allen Seiten höchstes Lob einbrachte. Zum Abschluß hielt der Österreichische Schachbund einen Bundestag in Rankweil ab und der gelungene Abschlußabend im Vinomnasaal brachte über 200 Schachfreunde zusammen.
Albert Baumberger erhielt als langjähriger Funktionär und Organisator von zahlreichen in- und ausländischen Schachturnieren das Goldene Ehrenzeichen des ÖSB.

Ein großes Augenmerk wurde auch immer wieder der Nachwuchsförderung zuteil. Josef Plieger platzierte sich 1974 und 1975 in der Landesjugendmeisterschaft im 2. Rang und nahm auch bei der Jugendstaatsmeisterschaft teil. Josef Blocher und Norbert Dex kamen 1977 groß heraus und verstärkten bald die Kampfmannschaft. Die „Unverbindliche Übung Schulschach“ in den Schulen ab Anfang der Siebzigerjahre wurde in zahlreichen Schulen als Talente-Suche ausgebaut, wovon auch der Schachklub Rankweil laufend profitierte.

Mitte der Siebzigerjahre häuften sich die Erfolge. Michael Tauth und Edi Pocak erzielten regelmäßig Spitzenplätze im Lande. 1977 erzielte die erste Mannschaft erstmals den Sieg in der höchsten Vorarlberger Spielklasse. Das erfolgreiche Team nahm dann an der österr. Vereinsstaatsmeisterschaft teil, wurde Westmeister und scheiterte nur knapp im Finale der 3 Gruppensieger. Nach dem Mannschaftssieg im Blitzschach 1977 folgte der Sieg 1979 im Rheintalcup. Durch den Abgang von mehreren Spitzenspielern durch Tod, Wegzug und Studium musste innerhalb von 2 Saisonen praktisch die ganze Kampfmannschaft ersetzt werden.

Spielgemeinschaft mit Bludenz

Durch die Spielgemeinschaft mit dem Schachklub Bludenz wurde die Lücke bald gefüllt und in den Achtzigerjahren häuften sich wieder die Erfolge. So errang Josef Plieger den Landesmeistertitel 1984 und 1988 gelang wieder der Sieg in der Vorarlberger Mann-schaftsmeisterschaft, wobei Spieler vom Schachklub St. Gallen großen Anteil hatten. Mehrere Jahre wurde erfolgreich in der Westliga mitgespielt, die bald in der heutigen Struktur der Bundesligen endete.

Ein unvergesslicher Vereinsausflug führte uns 1981 nach Meran zum Weltmeister-schaftskampf Karpov gegen Kortschnoi. 1983 wechselten wir das Spiellokal für lange Jahre ins Cafe „Zur Alten Sennerei“.  1986 wurde Rankweil wiederum Sieger im Rheintal-CUP.

Das jährliche Karl Graf-Blitzturnier sah einen Höhepunkt 1988 mit der 20. Auflage und erstmals über 200 Spieler mit internationalen Spitzenspielern. Sogar das Fernsehen tauchte im Vinomnasaal auf und interviewte u.a. die frisch gebackene Staatsmeisterin Helene Mira, die natürlich die Damenklasse gewann.

Die Früchte der Nachwuchsarbeit ernten

In die Neunzigerjahre ging der Klub wieder selbständig und spielte einige Jahre sogar in der Westliga mit. Ergebnis der erfolgreichen Nachwuchsarbeit war unter anderem der Landesmeistertitel von Joachim Blocher mit anschließendem 2. Rang bei der Staatsmeisterschaft und die Teilnahme bei der Europameisterschaft in Rumänien. Ein schöner Erfolg war auch die Berechtigung zur Teilnahme an den Schulschach-Bundesmeisterschaften 1998 in Kärnten durch eine Schülergruppe der Mittelschule Rankweil-Ost unter ihrem Schachlehrer Gerhard Ludescher.

Ein neuerlicher Aderlass an Spitzenspielern konnte durch Einsatz der Nachwuchskräfte nur teilweise kompensiert werden. So brachte das Jubiläumsjahr 1998 den Abstieg aus der höchsten Spielklasse.

Das Int. Karl Graf-Gedächtnisturnier war immer  wieder der Höhepunkt im Vereinsjahr.

1992 wurde bei der 25. Auflage die Rekordteilnehmerzahl von 206 erzielt. 1994 waren allein 59 Nachwuchsspieler in der Schülerklasse dabei. Die Vielfalt von Turnieren und Terminen ließen die Teilnehmerzahlen leider stark zurück gehen. So wurde im Einver-nehmen mit der Familie Graf, die das Turnier neben vielen Rankweiler Firmen immer großzügig unterstützte, dieses traditionelle Blitzturnier zum 50-jährigen Vereinsjubiläum 1998 zum letzten Male ausgeschrieben. Obmann Baumberger legte eine umfangreiche detaillierte Chronik auf und beim Turnier wurde eine große Ausstellung über die 30 bzw. 50 Jahre auf großen Tafeln im Foyer gezeigt.

Stagnation zur Jahrtausendwende

Wie in anderen Sportarten änderte sich auch im Schach als Ausdruck der gesellschaftlichen und globalen Veränderungen manches. Gute Funktionäre waren Mangel-ware und die meisten Mitglieder sind kaum bereit, neben dem Schachspielen noch Vereinsarbeit auf sich zu nehmen. Obmann Baumberger war daher nicht mehr bereit neben seinen umfangreichen Tätigkeiten im Vbg. Schachverband und internationalen Turnierorganisationen, alles „allein zu machen“. Die Vereinsführung übernahm dann ab 2006 Siegfried Halwachs, dem es aber nach 10 Jahren auch zu viel wurde.

So übernahm Ing. Albert Baumberger 2016 als „Notnagel„ wieder den Verein, sanierte einiges und unter tatkräftiger Mithilfe von Gerhard Ludescher steht im Jubiläumsjahr der Verein in einem neuen Vereinslokal wieder gut da. Beim Vereinsempfang im Jänner 2018 konnte der Obmann den Verein präsentieren und der von Gerhard Ludescher erstellte informative Kurzfilm kam bestens an.

Die erste Mannschaft behauptet sich in der höchsten Spielklasse mit Hilfe von Spielern aus Liechtenstein und der Schweiz, die sich in unserem Verein wohl fühlen.

Die jahrelange Nachwuchsarbeit  brachte auch weitere Talente in den Vordergrund. Juliane Halwachs wurde in mehreren Altersklassen Landesmeisterin und konnte auch mehrmals zu Österreichischen Meisterschaften. Derzeitiges Aushängeschild ist Isak Vojic aus Satteins, der nach Landessieger und Teilnehmer zur ÖM sogar 2017 zur Europameisterschaft nach Rumänien konnte. Unterstützt wird die Nachwuchsarbeit auch immer wieder durch Veranstaltungen von Jugend-Rallye-Turnieren im Vereinshaus.

Seit Herbst 2016 befindet sich unsere Vereinsunterkunft in den Räumlichkeiten der Schülerbetreuung im ehemaligen Herz-Jesu-Heim an der Ringstraße, wo wir uns in angenehmer Umgebung sehr wohl fühlen und Neuzugänge herzlich willkommen heißen.
In der Regel findet der Vereinsabend am Freitag ab 19:30 Uhr statt – das Nachwuchstraining findet ebenfalls am Freitag ab 17:30 Uhr bis ca. 19:00 Uhr statt..
Interessenten können sich bei unseren Trainern Gerhard Ludescher oder Siegfried Halwachs melden. Mädchen und Burschen ab etwa 6 Jahren sind recht herzlich willkommen. Zurzeit finden sich regelmäßig 8-12 Schülerinnen und Schüler zum Training ein.